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Immun-Schock nach Schweinegrippe-Impfung

VON ANDREAS PANKRATZ

Düsseldorf (RP) Die Düsseldorfer haben gestern die Zentrale Impfstelle des Gesundheitsamtes an der Erkrather Straße gestürmt. Zwei Tage zuvor hat ein 30-Jähriger nach seiner H1N1-Impfung einen lebensgefährlichen Immun-Schock erlitten.

In der Impfstation an der Erkrather Straße standen die Patienten am Montag Schlange. Foto: RP, Achim Hüskes

Nach der Impfung gegen die so genannte Schweinegrippe ist es am Wochenende bei einem Patienten zu einer lebensbedrohlichen Nebenwirkung gekommen. Der 30-Jährige erlitt einen so genannten anaphylaktischen Schock, eine Überreaktion des Immunsystems auf das H1N1-Mittel.

Nachdem der Arzt ihm das Mittel Pandemrix verabreicht hatte, klagte der Patient über Übelkeit, Zitteranfälle und eine unregelmäßige Atmung. Der Blutdruck sank rapide und der Puls stieg auf 120, berichtet Impf-Arzt Christian Wittig, der den Kreislauf des Patienten mit fünf Medikamenten, Infusionen und Sauerstoff stabilisieren konnte. "Bei so einer Überreaktion hat man höchsten 90 Sekunden Zeit, um zu reagieren", erklärt Wittig. So hat der Orthopäde erst nach der Notfallbehandlung den Rettungsdienst verständigt. Der Patient konnte nach einer Untersuchung noch am gleichen Tag das Krankenhaus verlassen.

Wohl erster Fall in Deutschland

Laut Wittig, der Rücksprache mit dem Robert-Koch-Institut gehalten hat, handelt es sich bei dieser extremen Nebenwirkung offenbar um den deutschlandweit ersten und bislang einzigen anaphylaktischen Schock im Zuge der Impfungen gegen die Schweinegrippe. "Bei den gewöhnlichen Impfungen habe ich so eine Überreaktion noch nicht erlebt", sagt Wittig, der seit zehn Jahren gegen die saisonale Grippe impft. "Es scheint mir, als sei das H1N1-Mittel nicht ganz so unbedenklich wie der herkömmliche Impfstoff", sagt Wittig. Im Gegensatz zu fünf Patienten in Schweden, die an den Folgen der Impfung verstorben sind, sei der Düsseldorfer bei bester Gesundheit.

Quelle: RP-Online