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Schon am 25. August meldete die „Ärztezeitung“, dass Schweden eine Massenimpfung gegen die so genannte Schweinegrippe vorbereite. Eine Milliarde Kronen (etwa 100 Millionen Euro) sollten danach für Impfungen und andere Maßnahmen gegen die Schweinegrippe bereitgestellt werden.
Schwedens Gesundheitsministerin Maria Larsson begründete den Plan mit der "außergewöhnlichen Situation". In die Impfkampagne sollten alle etwa 9,2 Millionen Einwohner Schwedens einbezogen werden. Vorrang hätten Mitarbeiter im Gesundheitswesen und bestimmte Risiko-Gruppen wie chronisch Kranke und Schwangere.
Nun hat die Kampagne offensichtlich ihre ersten Folgen gezeitigt – starke Nebenwirkungen bei einigen der bereits Geimpften.
Wie das schwedische Boulevardblatt „Expressen“ heute meldet, gingen bereits mehr als 110 Meldungen über unerwünschte Reaktionen wie Schüttelfrost, Fieber, Kopfschmerzen bis hin zu allergischen Reaktionen bei der staatlichen Überwachungsbehörde für Arzneimittel MPA (Medical Products Agency) ein. „Das ist ein Zeichen, dass der Impfstoff einen wirksamen Schutz bietet“, erklärte Annika Linde dazu. Die 61-Jährige ist Leiterin der Abteilung für Epidemiologie beim Smittskyddsinstitutet, dem schwedischen Instituts für die Kontrolle von Infektionskrankheiten und verantwortlich für die Impfkampagne.
Über 600.000 Dosen des Schweine-Grippe-Impfstoff Pandemrix wurden bereits in die Provinzen verschickt. Tausende von Schweden haben den Impfstoff nach Angaben des „Expressen“ bereits erhalten, bei 110 Geimpften, sowohl Menschen aus Gesundheitsberufen als auch Privatpersonen, gab es Meldungen über „unerwünschte Nebenwirkungen“.
Der Impfstoff gegen die neue Influenza hat mehr Nebenwirkungen als herkömmliche Impfstoffe gegen die saisonale Influenza, das sei unbestritten und läge an den Adjuvantien, bestätigt auch Annika Linde. Allerdings erklärt sie: „Das ermöglicht auch, dass der Schutz gegen das Virus besser wird.“
Gunilla Sjölin Forsberg, Chefin der staatlichen Behörde für Arzneimittelsicherheit, berichtet auch von mehreren Fällen allergischer Reaktionen, die ihrer Behörde gemeldet wurden. Mindestens eines der Opfer musste nach ihren Aussagen mit Kortison und Antihistaminika behandelt werden, um die Impfreaktion zu mildern. Doch diese Nebenwirkungen kamen nicht unerwartet, so Gunilla Forsberg Sjölin. Die Behörde hat nun dazu aufgefordert, von den Impfärzten genauere Berichte zu erhalten, um eine bessere Einschätzung vornehmen zu können.
Quellen:
http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/infektionskrankheiten/schweinegrippe/article/ 562647/schweinegrippe-schweden-bereitet-massenimpfung.html
http://www.expressen.se/halsa/1.1750592/de-blev-sjuka-av-vaccinet